20 Welterbegemeinden im Burgenland
20 Gemeinden auf österreichischer und 10 Gemeinden auf ungarischer Seite haben Anteil am UNESCO-Welterbegebiet. Diese sind damit also auch Welterbegemeinden und als solche Mitglieder im Verein Welterbe Neusiedler See.Mörbisch am See
Wo Höfe auch Gassen sein können
Weithin bekannt ist Mörbisch durch seine Operetten-Festspiele auf der Seebühne. Mörbisch hat aber auch architektonisch etwas Besonderes zu bieten: Die „Hofgassln“. Kennzeichnend für die Hofgassln sind 2 langgestreckte, schmale Gebäudezeilen zu beiden Seiten eines schmalen Hofes, der zur Straße bzw. zum Hintausweg hin offen ist und so auch zum Durchfahren der Gespanne genutzt werden konnte. In einer Hofgasse wohnten einst bis zu vier Achtelbauern, wobei die Gebäude den Funktionen nach hintereinander aufgeteilt waren, zuerst die Wohnräume des 1. Bauern, dann jene des 2. Bauern, in dieser Abfolge dann die Kammern, Viehställe, etc. bis zu den Scheunen.
Heute stehen die Hofgassln unter Denkmalschutz und werden oft touristisch genutzt. Die selten gewordenen Hofgassln werden in Mörbisch gepflegt und genutzt.
Rust
Stadt der Störche und des Weins
Mit ihren nicht einmal 2.000 Einwohnern ist Rust eine der kleinsten Städte Österreichs – genießt aber weltweite Bekanntheit für seine Weine, vor allem Süßweine wie der „Ruster Ausbruch“ sind sehr begehrt.
1681 haben sich die Ruster unter anderem damit das Stadtrecht erkauft. Die zahlreichen Bürgerhäuser im historischen Stadtkern, der geschlossen unter Denkmalschutz steht, sind Zeugen dieses Privilegs.
Heute beherbergt Rust die Österreichische Weinakademie. Und dann gibt es noch die Störche – sie kommen jedes Jahr wieder an den Neusiedler See, am liebsten nisten Sie am verkehrsberuhigte Rathausplatz im Stadtkern von Rust.
Sankt Margarethen
Steine, Sand und Oper
Seeseitig von St. Margarethen erstreckt sich einer der ältesten und bedeutendsten, noch im Betrieb befindlichen Steinbrüche Österreichs. Den im „Römersteinbruch“ abgebauten Kalksandstein findet man unter anderem im Wiener Stephansdom und in zahlreichen Ringstraßenbauten.
Dieses Material war auch Ausgangsprodukt des von Karl Prantl veranstalteten Bildhauer-Symposiums – die Exponate sind nach wie vor an den Hängen des so genannten „Ruster Berges“ ausgestellt. Dieses sanfte Hügelland beherbergt auch ausgedehnte und artenreiche Trockenrasen mit vielen geschützten Tieren und Pflanzen.
Auf der Freilichtbühne im Römersteinbruch werden im Sommer Opern und alle vier Jahre Passionsfestspiele abgehalten.
St. Margarethen war am 19. 8. 1989 während des „Paneuopäischen Picknicks“ Fluchtpunkt für hunderte DDR-Bürger.
Oggau
Von Römern und sagenhaften Plätzen
Wie viele andere in der Welterbe-Region ist auch Oggau eine Weinbaugemeinde – und das schon sehr lange. Seit in einer Tonschale in einem Grab aus der Römerzeit (4. Jahrhundert) Reste von Rotwein gefunden wurden, gilt Oggau als die älteste Rotweingemeinde Österreichs.
In Oggau findet man aber auch sagenumwobene Orte wie den Hölzelstein. Dieser ca. 60 m lange und bis zu 5m hohe Kalkfelsen, einst Teil eines Riffes als das Gebiet noch vom Meer bedeckt war, liegt wie vom Himmel gefallen auf einer kleinen Kuppe. Der Sage nach war dieser Felsen einst Treffpunkt von Hexen.
Oslip/Uzlop
Zeitlose Kultur und alte Sprachen
Oslip ist die einzige kroatischsprachige Gemeinde in der Welterberegion Neusiedler See. DasOrtsbild prägen immer noch einige traditionelle bäuerliche Streckhöfe, deren Baukultur typisch fürdie kroatischen Gemeinden war.
Die kroatische Sprache findet sich vor allem im kulturellen Leben – viele Veranstaltungen werden vonder Tamburizza, der typischen Volksmusik der Kroaten sowie von kroatischen Volkstänzen umrahmt.
Aber auch in der Gegenwartskultur ist Oslip ein Fixpunkt: Seit in der Cselley Mühle am Ortsrand einKultur- und Aktionszentrum eingerichtet wurde, finden hier viele Ausstellungen, Konzerte, Lesungenund andere Veranstaltungen statt.
Schützen am Gebirge
Das Tor von Westen
Schützen am Gebirge liegt zwischen den Höhenrücken des Leithagebirges im Norden und des Ruster Hügellandes im Süden und bildet die Pforte von der westlich gelegenen Wulka-Ebene in die Region Neusiedler See. Die Wulka, die vom Rosaliengebirge kommend durch die Gemeinde fließt, ist der einzige nennenswerte oberirdische Zufluss des Neusiedler Sees.
Schon in römischer Zeit verlief die Bernsteinstraße, eine der wichtigsten Handelsrouten der Antike, durch das Gemeindegebiet von Schützen.
Und auch kulinarisch hat Schützen einiges zu bieten: Das oftmals prämierte Restaurant Taubenkobel der Familie Eselböck gehört seit über 20 Jahren zu den absoluten kulinarischen Top-Adressen Österreichs.
Donnerskirchen
Kirschen und andere Spezialitäten
In Donnerskirchen, „bewacht“ von der weithin sichtbaren barocken Wehrkirche auf einer Anhöhe über dem Ort, dreht sich vieles um die Kirsche. Die Gemeinde bildet gemeinsam mit ihren nordöstlich gelegenen Nachbarorten die „Kirschblütenregion“ und ist auch Teil der Genussregion „Leithaberger Edelkirsche“. Das Meer an blühenden Kirschbäumen lockt alljährlich im Frühling viele Gäste in die Gemeinde und in die Region.
Dass sich mit Kirschen auch vorzügliche regionale Köstlichkeiten herstellen oder verfeinern lassen, davon kann man sich seit 2015 in der „Burgenländischen Genussakademie“, untergebracht in einem ehemaligen Gutshof der Fürstenfamilie Esterházy, überzeugen.
Purbach
Ein steinerner Türke über historischem Ortskern
Der Ort am Westufer des Neusiedler Sees beherbergt in seinem Ortskern viele historisch und baugeschichtlich interessante Gebäude, von denen ein Teil unter Denkmalschutz steht. Auch große Teile der Stadtmauer, die als die besterhaltene des Burgenlandes gilt, sowie die drei Stadttore sind noch vorhanden.
Damit verteidigten sich die Bewohner des Ortes gegen durchziehende kriegerische Völker, so auch gegen die Türken.
Apropos Türken: Der Name dieses Volkes ist untrennbar mit Purbach verbunden. Der Legende nach soll ein Türke, in Folge übermäßigen Genusses des guten Purbacher Weines, den Abzug seiner Truppen verschlafen und sich vor den rückkehrenden Bewohnern in einem Rauchfang versteckt haben, bis ihn die Bewohner dann dort ausgeräuchert haben. Eine Büste des Türken thront heute noch auf besagtem Rauchfang.
Breitenbrunn
Hoher Wehrturm, alte Keller
Breitenbrunn wurde im Mittelalter als so genanntes „Breitangerdorf“ angelegt, in dessen Zentrum ein Brunnen stand. Daraus ergibt sich auch der Name: „breit um den Brunnen“ wurden die Häuser errichtet. Im Ortskern finden sich sowohl die typischen bäuerlichen Streck- und Hakenhöfe als auch zweigeschossige Bürgerhäuser sowie der ehemalige Wehrturm, der heute ein Museum beherbergt.
Natürlich spielte der Wein auch hier schon immer eine wichtige Rolle. Für dessen Lagerung wurden in Breitenbrunn – wie auch in den Nachbarorten Purbach und Winden – Gewölbekeller aus Stein errichtet.
Diese waren oberseits begrünt und bieten aufgrund ihrer ausgeklügelten natürlichen Belüftung auch heute noch perfekte Bedingungen für die Weinlagerung.
Winden am See
Kunst zwischen Dorf und Natur
In Winden hat sich der international renommierte Künstler Wander Bertoni seinen Lebenstraum verwirklicht. In der „Gritschmühle“ am Fuße des Leithagebirges, an deren Stelle einst schon eine römische Villa stand, ist ein besonderer Kunstort entstanden. Unter anderem beinhaltet er ein Freilichtmuseum mit Großplastiken des Künstlers, Atelier, Ausstellungspavillon sowie das mit über 4000 Exponaten bestückte einzigartige Eiermuseum. Eine weitere Großplastik, die „Sonnenanbeterin“, steht auf einer Anhöhe oberhalb des historischen Kellerviertels.
Dass es bereits vor den Römern Leben hier gegeben hat, davon zeugen eiszeitliche Funde. In der Bärenhöhle, der einzigen Naturhöhle des Burgenlandes, wurde bei Grabungen das vollständige Skelett eines Höhlenbären gefunden. Die Skulptur „Sonnenanbeterin“ des Künstlers Wander Bertoni trohnt wie Wahrzeichen am Fuß des Hackelsberges.
Jois
Weinberge und Trockenrasenkuppen
Schon von weitem sieht man zwei markante Erhebungen, die wie Inseln aus der Landschaft ragen – wobei das Wortspiel mit den Inseln nicht von ungefähr kommt: Hackelsberg und Jungerberg waren einst Klippen am Ufer eines urzeitlichen Meeres. Geologisch gesehen sind es die östlichsten Ausläufer der Alpen vor der Kleinen Ungarischen Tiefebene mit einem Kern aus kristallinem Schiefer, der hier an die Oberfläche tritt.
In den Weingärten an diesen Hängen reifen sehr feine und Terroir betonte Weine heran, die Kuppen beherbergen einzigartige Trockenrasen, die unter Naturschutz stehen und eine ganz besondere Flora und Fauna zeigen, wie man sie sonst in dieser Art in Österreich nirgends findet. Neben Flaumeichen, Zwergmandeln, Zwerg-Iris, Kuhschellen oder speziellen Trockengräsern gibt es auch sehr artenreiche, hochgradig gefährdete Schmetterlings- und Heuschreckenpopulationen, und sogar die Smaragdeidechse lässt sich hier blicken.
Neusiedl am See
Namensgeber und Bezirksvorort
Die mit über 8.000 Einwohnern größte Stadt der Welterberegion Neusiedler See ist auch Hauptort des gleichnamigen Bezirkes und als Verwaltungs- und Geschäftszentrum, Schulstadt und Tourismusort ein pulsierender Wirtschaftsstandort mit einer sehr dynamischen Entwicklung.
Hier trifft traditionelle Baukultur auf zeitgenössische Architektur, oft sehr gelungen miteinander verbunden.
Märkte, Treffpunkte sowie zahlreiche Veranstaltungs- und Freizeitangebote ziehen sowohl Tages- und Urlaubsgäste wie auch Menschen aus der Region in die Stadt.
Über der Stadt, auf der Abbruchkante der Parndorfer Platte, thront die „Tabor-
Ruine“. Der einstige Wehrturm bietet einen grandiosen Ausblick auf die Von der Ruine Tabor hat man einen guten Ausblick auf Stadt, See und Region. gesamte Welterberegion.
Weiden am See
Zwischen Parndorfer Platte und Zitzmannsdorfer Wiesen
Die zentrale Lage machte Weiden einst zu einem Zentrum des Getreidehandels. Aber schon bevor die Römer hier ihre villae rusticae errichteten gab es hier eine dichte Besiedlung, wie jüngste Ausgrabungen von frühbronzezeitlichen Gräbern auf den Kirchäckern zeigen. Der Weinanbau prägt auch heute noch den Ort: Vor allem der sonnige Abhang der Parndorfer Platte ist mit Weingärten bepflanzt. Hier beherbergt eine Lösswand des Ungerbergs eine Kolonie von Bienenfressern.
Südlich von Weiden erstreckt sich ein ausgedehntes Wiesengebiet mit hoher Artenvielfalt: Die Zitzmannsdorfer Wiesen, benannt nach einer verlassenen Ortschaft, wurde 1926 als erstes Naturschutzgebiet des Burgenlandes ausgewiesen – heute sind sie das nördlichste Teilgebiet des Nationalparks Neusiedler See - Seewinkel.
Gols
Wein soweit das Auge reicht
Mit fast 1.500 Hektar Anbaufläche, rund 50 % der Gemeindefläche und weit über 100 Weinbaubetrieben ist Gols die größte Weinbaugemeinde Österreichs. Das spiegelt sich in der Anzahlt und Vielfalt der Golser Weine wider, die regelmäßig internationale Auszeichnungen erringen. Sehenswert sind einige architektonisch interessante Bauten mit Weinbezug, sowohl traditionelle als auch moderne Architektur betreffen.
Eines davon ist das denkmalgeschützte „Wein.Kultur.Haus“, das älteste Gebäude von Gols, wo mit zeitgemäßer Architektur und funktionellem Design Altes mit Neuem verbunden wurde und in dem die Golser Ortsvinothek untergebracht ist. Mit 90 vertretenen Golser Winzern und über 400 Weinen hat diese Ortsvinothek ein größeres Angebot als viele Regionalvinotheken.
Zudem gibt es in Gols auch eine regional bekannte Bierbrauerei.
Frauenkirchen
Kirche, Kloster und Spiritualität
Frauenkirchen liegt am Schnittpunkt alter Pilgerwege, bereits im 14. Jahrhundert war der Ort ein bekannter und viel besuchter Wallfahrtsort. Nachdem Ort und Kirche von den durchziehenden Türken zwei Mal zerstört wurden und Fürst Paul Esterházy von den vielen Wallfahrern hörte, die den Ort nach wie vor besuchten, ließ er um 1700 eine Kirche im Barockstil mit zwei Türmen – die heutige Basilika – erbauen.
Gleichzeitig wurde neben der Kirche ein Franziskanerkloster errichtet. Rund um dieses entwickelte sich die heutige Gemeinde. Heute noch ist Frauenkirchen ein beliebter Wallfahrtsort.
Seit 2009 zieht südlich der Kleinstadt die St. Martins Therme & Lodge, ein Wellnesszentrum mit vielfältigem Naturerlebnisangebot, Gäste an.
Von der Bedeutung als Handelszentrum zeugt auch die Geschichte des Ortes als eine der jüdischen „Siebengemeinden“ des Burgenlandes. Heute ist Frauenkirchen auch bekannt als „Paradeiser-Metropole“ – hier kultiviert Erich Stekovits mit über 3.200 Sorten die weltweit größte Vielfalt an Tomaten.
St. Andrä am Zicksee
Ein altes, junges Angerdorf
Das Ortszentrum von St. Andrä bildet seit jeher ein weitläufiger, von Streck- und Hakenhöfen gesäumter Anger. Er geht auf jene Zeiten zurück, in denen hier Platz für die riesigen Rinderund Pferdeherden des Dorfes sein musste. Nach Türkenkriegen und Bocskaiaufstand wurde das zerstörte Dorf erst 1696 wieder aufgebaut.
Heute ziehen hier keine Viehherden mehr durch, sondern überwiegend Radfahrer. St. Andrä liegt am Schnittpunkt des regionalen Radwegenetzes, vier beschilderte Radwege führen durch die Gemeinde. Dominiert wird die flache Landschaft um das Dorf durch den Gemüsebau, es gibt aber auch eine hochqualitative Auswahl an gebietstypischen Weinen sowie Obstbau.
Podersdorf am See
Sonne, Wind und Wellen
Durch ihre Lage am einzigen schilffreien Uferbereich des Neusiedler Sees mit direktem Seezugang ist die Gemeinde mit dem größten Strandbad ein Anziehungspunkt für Segler, Surfer und Badegäste. Zahlreiche Sport- und Unterhaltungsveranstaltungen ziehen an Wochenenden vor allem junges Publikum in die Seegemeinde.
Den Wind wusste man aber auch schon früher zu nutzen. Ein ganz besonderes Kulturdenkmal ist die letzte noch erhaltene und heute unter Denkmalschutz stehende Windmühle des Seewinkels. Die ursprünglich aus Holz erbaute und zum Kornmahlen benutzte Blockwindmühle verrichtete bereits vor 1800 ihre Dienste und wurde Mitte des 19. Jahrhunderts mit Steinen und Ziegeln neu aufgebaut. Eine technische Besonderheit ist das fast durchwegs hölzerne und handwerklich sehr aufwändige Räderwerk.
Illmitz
Die Natur im Zentrum
Illmitz, am Ostufer des Neusiedler Sees gelegen, ist mit 117m Seehöhe die tiefgelegenste Ortschaft und gleichzeitig mit fast hundert km² die flächengrößte Gemeinde des Burgenlandes (wobei ein Gutteil davon See- bzw. Schilffläche umfasst). Die beiden ursprünglich getrennten Siedlungen, Ober- und Unterillmitz, wurden um 1900 zu einem Ort vereinigt, in dessen Zentrum eine Heilquelle sowie eines der ältesten Barockgiebel-Bauernhäuser des Seewinkels zu finden sind.
Nicht erst seit der Gründung des Nationalparks Neusiedler See – Seewinkel (1993), dem Bau des Informationszentrums (1996) und der Inbetriebnahme des Ökopädagogikzentrums (2010), dreht sich hier alles um die Natur: Naturliebhaber, im Speziellen Ornithologen und Naturfotografen aus aller Welt, kommen schon seit den 1960er Jahren hierher, um die einzigartige Vogelwelt zu beobachten.
Apetlon
Lacken, Salz und Soda
Kennzeichnend für den Seewinkel sind die vielen Lacken eiszeitlichen Ursprungs. Die meisten und größten Lacken befinden sich im Gemeindegebiet von Apetlon, so auch die weithin bekannte und zum Nationalpark gehörende „Lange Lacke“ mit ihrer einzigartigen Vogelfauna. Von den ursprünglich mehr als 100 Lacken des Seewinkels sind nur mehr rund 40 erhalten und werden im Nationalpark geschützt.
Lacken sind wannenartige, mit Regenwasser gefüllte Vertiefungen ohne Verbindung zum Grundwasser und ohne natürlichen Abfluss. Infolge der salzhaltigen Böden im Seewinkel ändert sich je nach Wasserstand die Salzkonzentration im Wasser, bei einem Austrocknen im Sommer bildet sich an der Oberfläche eine weiße Salzschicht, der „Sodaschnee“. In diesem extremen Lebensraum findet man eine speziell angepasste Tier- und Pflanzenwelt.
Pamhagen
Gemüse und fremde Sprache
Die südlichste Gemeinde des Bezirks liegt in einem ehemaligen Niedermoorgebiet, dem Hanság (dt.: Waasen). Bis ins 20. Jahrhundert hinein zählte hier der Torfstich zur Landnutzung. Seit weite Teile davon durch Entwässerungskanäle trockengelegt und in fruchtbare landwirtschaftliche Flächen umgewandelt wurden, hat hier der Gemüseanbau einen besonderen Stellenwert.
Diese Tradition wurde ursprünglich von eingewanderten bulgarischen Gärtnern begründet, die mit dem überlieferten Wissen aus ihrer Heimat Flächen suchten, um Gemüse zu ziehen und es auf den Wiener Märkten zu verkaufen. Die Böden und die klimatischen Verhältnisse im südlichen Seewinkel waren hierfür optimal.
In Pamhagen hat sich auch ein besonderer Dialekt erhalten: Hört man die einheimischen „Paumhogna“ untereinander sprechen, hat man das Gefühl, bereits in einem anderen Land zu sein.